Schnelles Internet ist heute ein wichtiger Standortfaktor, der über die Attraktivität von Wohn- und Gewerbestandorten mit entscheidet. Experten sind sich einig, dass ein zukunftsfähiges Telekommunikationsnetz nur auf der Glasfasertechnologie basieren kann. Der Ausbau der Glasfasernetze bis zum privaten Nutzer (FTTH – Fiber to the Home) wird die zentrale Aufgabe sein, die es in diesem Jahrzehnt zu bewältigen gilt. Dies ist eine große Herausforderung sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Trotz aller staatlicher Bemühungen ist eine flächendeckende Breitband-Mindestversorgung bis heute nirgends realisiert. Während in den Städten und Ballungsräumen aufgrund der vorhandenen Infrastruktur eine Breitbandversorgung mit mehr als 10 MBit/s fast überall verfügbar ist und jederzeit ausgebaut werden kann, bleibt die Versorgung in den ländlicheren Gebieten oftmals mit weniger als 1 MBit/s bis zu gar keiner Versorgung auf der Strecke. Verbesserungen lassen sich hier nur mit kommunaler Eigeninitiative und erheblichen Eigeninvestitionen erreichen.
Die Stadt Aulendorf ist deshalb seit dem Jahr 2013 Mitglied des „Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg“. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, die Breitbandversorgung in den unterversorgten Bereichen in den nächsten Jahren durch eigene Ausbauplanungen sowie durch Gespräche und Verhandlungen mit den lokal vorhandenen Betreibern Telekom und Unitymedia zu verbessern.
In folgenden Bereichen werden derzeit Planungen und Maßnahmen zur Bandbreitenverbesserung vorgenommen.
Blönried, Steinenbach, Münchenreute
Die Glasfasertrasse von Steinenbach nach Münchenreute wurde im November 2016 bis auf ein kurzes Teilstück in der Ortslage Steinenbach fertiggestellt. Das noch fehlende Teilstück in Steinenbach wird zusammen mit der Sanierung des maroden Abwasserkanals in diesem Bereich im Frühjahr 2017 vollends hergestellt. Blönried provitiert auch von diesem Trassenausbau, da die Telefon-Hausanschlüsse in Blönried am Kabelverzweiger in Steinenbach angeschlossen sind.
Der Betrieb dieser Leitung wurde im Februar 2017 vom Zweckverband vergeben. Der Betreiber hat nach der Gesetzeslage ab der Beauftragung 12 Monate Zeit, um die erforderlichen Umbauarbeiten in den Kabelverzweigern vorzunehmen. Der Betreiber ist aber bemüht, die Anschlüsse in kürzerer Zeit herzustellen. Zu gegebener Zeit wird der Betreiber auf die Haushalte zugehen und entsprechende Vertragsangebote unterbreiten.
Mit diesem FTTC-Ausbau der Kabelverzweiger werden höhere Bandbreiten erreicht, die beim Download max. bis zu 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und beim Upload max. bis zu 10 Mbit/s betragen können. Je näher der Endkunde am Kabelverzweiger wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.
Tannweiler, Eisenfurt
Der Gemeinderat hat im Frühjahr 2016 den Glasfaserausbau in Tannweiler und Eisenfurt beschlossen. Die Planung sieht dazu den Neubau einer Glasfaserleitung vom Kabelverzweiger in Tannweiler bis zur Landesstraße L285 vor. Die Herstellung der Trasse soll bis Herbst 2017 fertiggestellt sein.
Mit diesem FTTC-Ausbau der Kabelverzweiger werden höhere Bandbreiten erreicht, die beim Download max. bis zu 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und beim Upload max. bis zu 10 Mbit/s betragen können. Je näher der Endkunde am Kabelverzweiger wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.
Vectoring-Eigenausbau der Telekom
Der Vectoring-Eigenausbau durch die Telekom ist in der Kernstadt Aulendorf, Ebisweiler, Tannhausen, Röhren und Zollenreute vorgesehen.
Da in Zollenreute nur einer von drei KVZ’s ausgebaut werden soll, wurde die Telekom von der Stadt aufgefordert, alle drei KVZ‘s auszubauen, um die Breitbandverbesserung in Zollenreute flächendeckend herzustellen. Dies wird derzeit von der Telekom geprüft.
Der Nahbereich in Aulendorf (=500 m um die Vermittlungsstelle) ist in diesem Vectoring-Ausbau noch nicht enthalten, dieser Bereich ist aber auch bereits zum Ausbau bei der Bundesnetzagentur beantragt worden.
Die Telekom hat den Vectoring-Ausbau im Dezember 2016 bei der Bundesnetzagentur beantragt und zwischenzeitlich genehmigt bekommen. Sie ist damit verpflichtet, den Ausbau innerhalb von 12 Monaten fertigzustellen. Auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und dem Verteiler (KVZ) wird dabei das bestehende Kupferkabel durch ein Glasfaserkabel ersetzt, um diese Verbindung mit sehr hohen Übertragungsgeschwindigkeiten zu betreiben. Die am Straßenrand vorhandenen grauen Telekomkästen werden zu etwas größeren Multifunktionsgehäusen (MFG) umgebaut und fungieren dann wie Mini-Vermittlungsstellen. Im MFG wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und von dort über das bestehende Kupferkabel zum Anschluss des Endkunden übertragen. Um die Kupferleitung schnell zu machen, kommt Vectoring zum Einsatz. Diese Technik beseitigt elektromagnetische Störungen. Dadurch werden höhere Bandbreiten erreicht, die beim Download max. bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und beim Upload max. bis zu 40 Mbit/s betragen können. Je näher der Endkunde am Multifunktionsgehäuse wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.