Ortsteil Tannhausen
Der Ortsteil Tannhausen war am Eingemeindungstag 1. Februar 1972 eine Streusiedlung. Neben Tannhausen (290 Einwohner) zählen zu dem Ortsteil noch die größeren Wohnplätze Tannweiler mit Eisenfurt (146 Einwohner), Lipperstweiler mit den Allgäuer-Höfen (58 Einwohner), Geblisberg (26 Einwohner) und Herdtle (19 Einwohner). Zudem wurde Haslach 1831 aus der Gemeinde Reute ausgegliedert und Tannhausen zugeordnet. Im 15. Jahrhundert gehörte Haslach dem Kloster Waldsee, 1788 kam es unter die Fürstenherrschaft Waldburg-Wolfegg-Waldsee. Der Wohnplatz Ziegelhof war ursprünglich eine gräfliche Ziegelbrennerei, Thiergarten ein gräfliches Jagdhaus, das heute im Privatbesitz steht.
Die Ursprünge Tannhausens sind unbekannt. Der Name lässt vermuten, dass der Ort im 8. oder 9. Jahrhundert entstand. Zusammen mit Aulendorf gehörte er zur Reichsgrafschaft Königsegg-Aulendorf. Die Grafen besaßen die Landeshoheit über Tannhausen bis 1806. 18 Jahre lang danach bildete der Ortsteil mit Aulendorf eine Gemeinde, bis er 1824 selbständig wurde. 1895 erbaute sich die neue Gemeinde ihr eigenes Rathaus, dass 1964 umgebaut und renoviert wurde.
Die Kapelle wurde 1887 erstellt. Daneben besitzen auch Tannweiler (Baujahr unbekannt) und Lippertsweiler (Baujahr 1353) eigene Kapellen. Außer Lipperstweiler, das zur Pfarrei Michelwinaden gehört, und Herdtle, 1925 der Pfarrei Bad Waldsee zugewiesen, gehören alle anderen Parzellen zur Pfarrgemeinde Aulendorf.
Bürgermeister von Tannhausen waren Josef Gröber (1915-1931), Josef Geng (1934-1939) und von 1939-1945 Josef Hauser. Nach dem 2. Weltkrieg war Alois Krapf 1945 zunächst durch die Militärregierung als provisorischer Bürgermeister eingesetzt und 1946 von der Bevölkerung in dieses Amt gewählt worden, das er bis 1949 versah. Von 1949 bis 1953 war Karl Kessler Bürgermeister, dann bis 31.12.1969 wieder Josef Hauser und schließlich bis zum 31.1.1972 Manfred Langlouis, der nach der Eingemeindung zu Aulendorf bis zum 28.10.2004 noch ehrenamtlicher Ortsvorsteher war.
Von 2004 - 2014 lag Tannhausen in den geschickten Händen des ehrenamtliches Ortsvorstehers Volker Gorsler. 2014 wurde Margit Zinser-Auer durch den Ortschaftsrat zur jetzigen Ortsvorsteherin bestellt. Tannhausen ist eine Ortschaft die lebt.
Das bürgerliche Engagement ist erwähnenswert, so wurde das heutige Dorfgemeinschaftshaus durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer der Vereine zu einem Schmuckstück umgebaut, das von den Vereinen rege genutzt wird.
2007 baute sich die Feuerwehr in Eigenregie durch viele fleißige Kameraden und Helfer ihr Feuerwehrhaus, das heute schon wieder einen Anbau nötig hätte.
Das Dorfleben wird geprägt durch unsere vielen Vereine wie Musikverein, Fanfarengruppe, Dorfgemeinschaft, Gartenbauverein, Stammtischfrauen und die Feuerwehr. Tannhausen im Einklang mit der Natur- große Wälder und weite Wiesen laden zur Erholung und zu einem netten Spaziergang ein, und säumen Tannhausen mit Ruhe und Frieden.
Die derzeitige Ortsvorsteherin von Tannhausen ist Margit Zinser-Auer.
Text: Manfred Langlouis, ehem. Ortsvorsteher, Margit Zinser-Auer